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Kreis Minden-Lübbecke: Achtung: Hier spricht NICHT die Polizei
Aktuell häufen sich wieder die sogenannten Schockanrufe, die der Polizei in Minden gemeldet werden. Erst am Montag schenkten zwei Frauen der telefonischen Betrugsmasche Glauben. In beiden Fällen ist es nur dem Zufall zu verdanken, dass den beiden Seniorinnen kein finanzieller Schaden entstanden ist.
PLZ
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Polizei Minden-Lübbecke
Polizei Minden-Lübbecke

So erhielt eine 90-jährige Mindenerin gegen 15 Uhr den Anruf eines angeblichen Kriminalbeamten, der die Seniorin über einen vermeintlichen Einbruch in ihrer Nachbarschaft informierte. Im weiteren Gesprächsverlauf berichtete der Betrüger, man habe die Einbruchsbande festnehmen können. Auf einem Zettel, den einer der Einbrecher bei sich getragen haben soll, habe man Namen und Adresse der Seniorin entdeckt. Um die Rentnerin vor einem geplanten Einbruch und möglichen Vermögensschaden zu bewahren, solle sie ihr Bargeld bei der Kriminalpolizei in Verwahrung geben. Die Frau suchte mit dem Vorhaben, ihr gesamtes Bargeld abheben zu wollen, ihre Hausbank auf. Glücklicherweise hielten die Bankangestellten einen solchen Betrugsfall für möglich, und verweigerten die Auszahlung des fünfstelligen Betrages. Die Polizei wurde auf diese Straftat nur aufmerksam, weil sich das Opfer anschließend ihrer Tochter anvertraute.

Ähnliches widerfuhr auch einer anderen Frau (88) aus Minden, die sich von den Betrügern in ähnlicher Masche täuschen ließ. In diesem Fall erhielt sie gegen 11 Uhr einen gleichlautenden Anruf von einem mutmaßlichen Polizisten, der einer Ermittlungskommission angehöre. Um auch sie vor einem geplanten Einbruch zu schützen, solle sie ihr Geld schnellstmöglich von der Bank abheben und einem Polizisten übergeben. In einem anschließenden Telefonat gab sich der Betrüger als ein Ermittler der Sonderkommission aus, der plötzlich vor der Polizei warnte. Er habe Erkenntnisse, dass die Banken mit den örtlichen Polizeibeamten zusammenarbeiten würden. Keinesfalls solle sie sich an die hiesige Polizei wenden, oder Geld an Polizisten übergeben. Ein spezieller Beamter der Sonderkommission würde sich zwecks Übergabe bei ihr melden. Weil die Bank in der Mittagszeit nicht geöffnet hatte und sie das Bargeld nicht abheben konnte, wählte die Frau den Notruf, um der Polizei den Zeitverzug zu erklären. Die Ermittler wurden hellhörig und suchten unvermittelt die Wohnanschrift der Seniorin auf. Als diese die Haustür öffnete, war sie erneut im Gespräch mit dem Betrüger und wollte den echten Polizisten zunächst keinen Glauben schenken. Erst nach eindringlicher Überzeugungsarbeit gelang es den echten Beamten, das Vertrauen zurückzugewinnen. Der Betrüger fühlte sich durch die Anwesenheit der Gesetzeshüter offenbar ertappt und beendete das Telefongespräch. Auch hier blieb der Frau ein Vermögensschaden erspart.

Die Polizei schließt nicht aus, dass sich die Betrugsanrufe auf das weitere Kreisgebiet ausweiten. Einen besonderen Appell richtet die Polizei an Familienangehörige älterer Menschen: Klären Sie Ihre Eltern, Großeltern, Freunde und Nachbarn über die Betrugsmaschen der Anrufer auf!

  • Die Polizei oder andere Behörden verlangen niemals die Übergabe von hohen Bargeldsummen.
  • Geben Sie keine Auskünfte zu Vermögensverhältnissen!
  • Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich der Verwandte ist, als der er sich ausgibt. Stellen Sie Fragen, die nur der wirkliche Familienangehörige beantworten kann!
  • Legen Sie den Hörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner am Telefon Geld von Ihnen fordert!
  • Bitte gewähren Sie keinen Zutritt zu Ihren Wohnräumen!
  • Vertrauen Sie sich den Mitarbeitenden in der Bank an!
  • Wenn Ihnen bereits ein Schaden durch Betrüger entstanden ist, wenden Sie sich an die Polizei, um eine Anzeige zu erstatten!

 

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